„Alt-Rosenheimer“ erkunden Regensburg
„Oh je“, dachte sich so manch ein Vereinsmitglied auf dem Weg zum Treffpunkt unseres diesjährigen Vereinsausfluges, mit dem Blick an den Himmel. Dunkle Regenwolken begleiteten uns in den frühen Morgenstunden des 20. Juni.
Dem Wetter zum Trotz, begrüßte uns unser Busfahrer Toni von der Firma Steinbrecher gut gelaunt, um uns für zwei Tage sicher und souverän an unsere Wunschziele zu fahren.
Unser 1. Vorplattler Hans Löw, hatte uns eine schöne und abwechslungsreiche Fahrt ausgetüftelt, der wir schon gespannt entgegensahen.
Anlass des zweitägigen Ausfluges, war die Einladung unseres Brudervereines „Almrausch Stamm Regensburg“ zum 110- jährigen Jubiläum, das im kleinen Kreis gefeiert wurde.
Erstes Ziel unserer Fahrt war Kloster Weltenburg. Jeder konnte selbständig die Gemäuer der Benediktinerabtei erkunden und die eindrucksvolle Klosterkirche besichtigen. Nach einem bekömmlichen Mittagessen, ging es mit dem Schiff weiter, Donau aufwärts Richtung Kelheim. Ein heftiger Regenguss erschwerte uns leider die Sicht auf den Donaudurchbruch, die steinerne Kanzel, den heiligen Nepomuk und die versteinerte Jungfrau.
Angekommen in Kelheim, begleitete uns der Regen in die reservierte Bockerlbahn, die uns dann auf den Michelsberg zur Befreiungshalle brachte.
Wie schon vom Wasser aus bestaunt, präsentierte sich uns die Halle (wenn auch leider eingerüstet) sehr imposant. Der Innenraum, der von Siegesgöttinnen aus Marmor umrundet ist beeindruckte uns gleichermaßen, wie die Kassettendecke der 45 Meter hohen Kuppelhalle. Nachdem jeder für sich die Sehenswürdigkeiten bestaunt hatte, trafen wir uns in dem nahen Cafe um uns mit Kaffee und Kuchen zu stärken.
Danach ging es weiter in unser Hotel, in einem Vorort von Regensburg und auch das Wetter hatte endlich ein Einsehen mit uns.
Nach einer kurzen Rast fuhren wir alle gut gelaunt in die Innenstadt um an den Festlichkeiten des Brudervereins teilzunehmen.
Mit großer Herzlichkeit hießen uns die „Almrauscher“ willkommen. Der vom hiesigen Pfarrer zelebrierte Gottesdienst, musikalisch umrahmt mit der Weitlermesse, zeigte uns Trachtlern auf, dass unser Ehrenamt zur Erhaltung des Brauchtums und vor allem der Zusammenhalt in den Vereinen gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit sehr wichtig ist.
Anschließend kehrten wir in einen nahegelegenen großen Saal einer Gaststätte, mit liebevoll dekorierten Tischen ein, um den Festverein gebührend zu feiern. Nach der Fahnenparade und dem Singen der Bayernhymne folgten die Grußworte. Beeindruckend fanden wir die Rede des Oberbürgermeisters, der die Vereinsmitglieder des Festvereins unbedingt zum Weitermachen anhielt. Überzeugend versicherte er ihnen, dass sie ein sehr wichtiger Bestandteil der Stadt seien und mit ihrer Kinder- und Jugendarbeit großartige Arbeit leisteten. Gerne hätte er noch länger an der Feier teilgenommen, aber durch das gleichzeitig stattfindende dreitägige Stadtfest hatte er noch andere Verpflichtungen.
Anschließend zeigte uns der Festverein verschiedenste Darbietungen ihrer aktiven Gruppen. Fasziniert waren wir von der überaus großen Kinder- und Jugendgruppe. Schon die Kleinsten im Alter von 3 Jahren haben mitgetanzt und zeigten uns eine wunderbare Darbietung vom „Dirndl im roten Mieder“, die mit einem tosenden Applaus belohnt wurde.
Große Aufregung herrschte bei unseren Goaßlschnalzern, die an diesem Abend ihren ersten öffentlichen Auftritt meisterten. Begleitet von der Festmusik zeigten sie mit der Sternpolka und der Ambospolka ihr Können. Auch sie erhielten einen tosenden Applaus, der die Gesichter der vier angespannten Akteure freudig aufhellen ließ. Unsere Aktivengruppe zeigte das Mühlradl und die Burschen den Bankerlplattler, bevor es, leider viel zu früh (bedingt durch die Lenkzeit des Busfahrers) zurück ins Hotel ging. Mit lustigen Vereinsanekdoten von den früheren Vereinsausflügen der „Alt Rosenheimer Koffertrachtler“, ließen wir den Abend mit einem Absacker auf der Hotelterrasse ausklingen.
Nach einer, für so manchen kurzen Nacht, machten wir uns nach einem reichhaltigen Frühstück auf den Weg in die Regensburger Altstadt, zum Stand unserer Gastgeber auf dem Stadtfest. Bis zum Eintreffen unserer Stadtführer aus den Reihen der „Almrauscher“ wurde Musik gemacht, Kaffee getrunken und die am Stand dargebotenen Köstlichkeiten verzehrt. Unsere „Jungen“, nutzten die Gelegenheit um ihre Schnalzerkünste vorzuführen und sich im Aperschnalzen zu probieren.
Zur Erkundung der Stadt, führten uns Silvia und Sepp durch die malerischen kleinen Gässchen der Altstadt. Unter anderem sahen wir das alte, frisch sanierte Schnupftabakhaus, den prunkvollen Dom mit seiner imposanten Orgel, das Rathaus, in dem sogar noch ein Folterkeller existiert und natürlich auch die Steinernen Brücke.
Mit einem Gruppenfoto verabschiedeten wir uns recht herzlich von unseren Gastgebern und machten uns auf, um die letzte Station unseres Ausfluges, das Schloss St. Emmeram der Fürsten Thurn und Taxis zu besichtigen.
Unsere aus Frankreich stammende Schlossführerin nahm uns auf beeindruckende Weise mit, auf die zeitgeschichtliche Reise der Fürsten Thurn und Taxis. Unter andern erfuhren wir die Geschichte der Sinnbilder des Wappens (Turm und Dachs), die Verstrickungen zum Österreichischen Königshaus und die Bedeutung der Brüssler Wandteppiche, die in vielen Räumen des Schlosses zu finden sind. Die prunkvollen Zimmer des Schlosses ließen uns oftmals staunen und die Gruft für die verstorbenen Familienmitglieder erschaudern.
Abschließend kehrten wir noch in das „Fürstliche Brauhaus“ ein, um uns für die Heimreise zu stärken.
Müde und mit schweren Beinen machten wir uns um 17 Uhr auf die Heimreise.
Alle Mitreisende waren sich einig: Der Ausflug war anstrengend aber sehr schön.
Bericht: 1. Schriftführerin